Horror-Labor am Pranger: Was wird aus den Tieren?
Das Laboratory of Pharmacology and Toxicology, kurz LPT, ist eines der größeren privaten Labore im Land, beschäftigt 175 Mitarbeiter – und steht seit einer Woche am Pranger. Ein Tierschützer hatte sich um einen Job in dem Unternehmen, das Tierversuche für nationale und internationale Firmen durchführt, beworben. Er bekam die Stelle und filmte heimlich das Leiden der Hunde, Katzen und Affen in dem Labor.
Noch nie zuvor hatte jemand diesen Einblick in eine sonst völlig abgeschottete Welt offenbart. Vergangene Woche veröffentlichte die SOKO Tierschutz diese Aufnahmen – und sie gingen um die Welt.
Sogar die berühmte britischen Primaten-Forscherin Jane Goodall äußerte sich zu den schrecklichen Aufnahmen. Sie sagt: „Was ich in diesen Aufnahmen gesehen habe, gehört zu dem herzlosesten, inhumansten und brutalsten Verhalten von Menschen gegenüber Primaten, Hunden und Katzen dieses Labors. Es ist nichts anderes als die Hölle auf Erden. Solch eine Situation gehört nicht in das 21. Jahrhundert und muss beendet werden.“
Und mit dieser Meinung ist die Expertin nicht allein: Tausende gingen am 19. Oktober in Hamburg auf die Straße, demonstrierten gegen das LPT und forderten eine Schließung des Labors vor den Toren Hamburgs.
Auch die Behörden reagierten nach den Enthüllungen. „Das Veterinäramt hat unverzüglich reagiert und eine umfassende und unangekündigte weitere Kontrolle des Betriebs durchgeführt, die den konkreten Verdacht strafrechtlich relevanter Handlungen ergaben“, teilte das zuständige Veterinäramt gegenüber DeineTierwelt mit. Wenige Tage später wurde das Labor erneut kontrolliert – und die Behörden kündigten an, das Horror-Labor künftig an die enge Leine zu nehmen und alles genauer zu kontrollieren.
Bis heute darf das Labor weiter Tests durchführen, bei den zuständigen Behörden gab es keine personellen Konsequenzen und überhaupt seien viele Aussagen nur „nichtssagend“, findet Friedrich Mülln.
Mitte November will er deshalb nochmals auf die Straße gehen. Gegen das LPT. Gegen Tierversuche. Und für die Tiere.
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