Nach Skandal: Das Horror-Labor darf wieder Tiere quälen
Im Oktober 2019 gelangten verstörende Aufnahmen aus dem Tierversuchslabor LPT in Mienenbüttel bei Hamburg an die Öffentlichkeit. Es folgen Mega-Demonstationen, schließlich wurde das Horror-Labor und dessen Hauptsitz in Hamburg geschlossen. Jetzt der Schock für alle Tierfreunde und Tierschützer: Das Horror-Labor darf plötzlich doch wieder Tiere quälen.
Skandal im Tierversuchslabor LPT
Die Tierschützer des Vereins „SOKO Tierschutz“ veröffentlichten im vergangenen Jahr ihre verdeckten Recherchen aus dem „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) in Mienenbüttel vor den Toren Hamburgs. In den schrecklichen Filmaufnahmen quälten die Mitarbeiter ihre Versuchstiere, darunter Affen, Hunde und Katzen.
Es folgte ein öffentlicher Aufschrei, Tausende Tierfreunde gingen gegen Tierversuche und das Horror-Labor auf die Straße. Die Politik geriet unter Druck – und nach Monaten wurde das Labor geschlossen.
Kurze Zeit später durfte auch das Labor in Hamburg-Neugraben, dem Hauptsitz des Unternehmens, keine Versuche mehr durchführen.
Der Kampf der Tierschützer schien, zumindest an diesen Standorten, gewonnen. Doch jetzt verkündete die Politik unfassbare Neuigkeiten: Das Horror-Labor darf wieder Tierversuche durchführen!
Hamburger Horror-Labor darf wieder öffnen
Ab Ende August 2020 soll zumindest das Labor im Hamburger Stadtteil Neugraben wieder Tierversuche durchführen dürfen – unter strengeren Auflagen als zuvor, berichtet der „NDR“.
Demnach will die Justiz- und Verbraucherschutzbehörde in Zukunft die Kontrollen an dem Standort verschärfen und „genauer beobachten“, wie es den Versuchstieren geht. Die hatte die Behörde laut eigener Aussage nach Bekanntwerden der verbotenen Zuständen im Horror-Labor in Mienenbüttel durchgeführt – ohne jemals einen Verstoß festgestellt zu haben.
Grund für die plötzliche Kehrtwende in der Politik sind scheinbar die personellen Veränderung bei LPT. Das Unternehmen habe einen neuen Geschäftsführer, Versuchsleiter und Tierschutzbeauftragten. Deshalb löste das Hamburger Oberverwaltungsgericht das Verbot für das Labor auf.
Tierschützer: „Das ist ein Skandal!“
Für die Ermittler der „SOKO Tierschutz“ ist die Wiedereröffnung des Labors ein Skandal. Der Plan des Vereins ist es nun, eine Liste mit Unternehmen und Einrichtungen anzufertigen, die weiterhin mit dem LPT zusammenarbeiten, um so die Bevölkerung vor solchen Firmen zu warnen.
Die Aktivisten der Tierrechtsorganisation „Peta“ sehen in der Wiedereröffnung des LPTs zudem einen Vertrauensbruch. Erst zu Beginn des Jahres sprachen sie mit den Hamburger Vertretern der SPD, CDU, die Grünen und die Linke – alle Parteien gaben damals an, sich konkret dafür einsetzen zu wollen, den LPT-Laboren die Erlaubnis für Tierversuche dauerhaft zu entziehen.
Für die Tierschützer ist die Wiedereröffnung ein Beweis für falsche Wahlversprechen der politischen Repräsentanten des Landes.
-- Link-Tipps zum Thema --
» LPT-Wiedereröffnung: Welche Rolle spielt die Hamburger Politik?
» Horror-Labor darf wieder Tiere quälen
» Themenseite: Alle Infos zum LPT-Labor
-- Mehr vom Gesprächspartner --
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» Website der „SOKO Tierschutz“
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