Pet-Talks: Klartext – der Interview-Podcast von DeineTierwelt

Wie ist das Leben mit einem Labor-Beagle?

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Schreiende Affen, blutende Hunde und kreischende Katzen: Die unvorstellbar grausamen Szenen, die mit versteckter Kamera im LPT-Labor in Mienenbüttel aufgenommen wurden, haben sich im vergangenen Jahr in die Köpfe vieler gebrannt. Was hat sich seitdem verändert – auch bei den anderen LPT-Laboren in Deutschland?

Zwei LPT-Labore – in Mienenbüttel und Hamburg-Neugraben – wurden mittlerweile geschlossen. Doch in Löhndorf (Schleswig-Holstein) ist ein weiteres LPT-Labor noch immer in Betrieb. Und: Laut SOKO Tierschutz soll dort ein Mitarbeiter aus dem Horror-Labor in Mienenbüttel arbeiten, der vor versteckter Kamera einen Affen absichtlich gegen einen Türrahmen schlug und ein weiteres Tier quälte.

Die Tierschützer haben nach eigenen Angaben beobachtet, wie er dort ein und aus geht und „viele Stunden auf dem Gelände“ verbringt – dabei läuft gegen den Mann ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Tierquälerei und Körperverletzung, weil er Demonstranten angegriffen hat.

Auch gegen die Verantwortlichen des Labors im Landkreis Plön läuft ein Strafverfahren. Sie stehen im Verdacht, Kaninchen qualvoll getötet und eine Tierversuchsstudie gefälscht zu haben.

Trotzdem dürfen dort noch immer Tierversuche durchgeführt werden. Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz kritisiert den Umgang der Behörden mit dem Labor in Löhndorf. „Dieser Fall sollte die Behörden in Schleswig-Holstein endlich wachrütteln.“ Die Tierschützer fordern die Schließung des Labors.

Tierschützer demonstrieren gegen LPT-Labor und Tierversuche

Noch immer lassen die Geschehnisse in den Horror-Laboren in Mienenburg und Hamburg-Neugraben viele Tierschützer auch andernorts nicht los. Im März hatten einige vor dem geschlossenen Labor in Neugraben gegen Tierversuche im Kampf gegen das Coronavirus demonstriert. Die Corona-Krise hat die Debatte über Tierversuche im Namen der Forschung weiter angefacht.

Was geschieht mit den Labor-Tieren nach der Schließung der Labore?

Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer: Für einige der Versuchstiere kann nach der Entlassung aus den Laboren ein besseres Leben beginnen. So teilte die SOKO Tierschutz etwa kürzlich das Bild einer Katze, die vier Monate nach der Schließung des Labors ein entspanntes, normales Katzenleben führen darf.

Wie das Leben der Tiere nach der Schließung von Laboren wie dem LPT in Hamburg oder wenn sie die grausame Zeit als Versuchstier überleben aussehen kann, zeigt auch Nadine. Vor zwei Jahren zog der ehemalige Labor-Beagle Rufus bei ihr und ihrer Familie ein. Sie weiß, dass er zuvor für Tierversuche eingesetzt wurde – allerdings nicht wo und was an ihm getestet wurde.

In dieser Folge von „Pet-Talks: Klartext“ erzählt sie, wie Rufus vom Versuchstier zum Familienhund wurde. Nadine und ihre Familie haben Rufus 2018 über einen Verein bekommen, der ehemalige Labortiere vermittelt – zuvor hatte er vier Wochen bei einer Pflegefamilie gelebt. Trotzdem sei er an seinen ersten Tagen sehr nervös gewesen, erzählt Nadine. „Neben der Straße laufen war unmöglich. Hätte er gekonnt, wäre er weggelaufen, um der Situation zu entfliehen.“

Nadine konnte sich die Bilder aus dem Horror-Labor im vergangenen Jahr nicht anschauen. „Mir tat es einfach weh. Ich wollte Rufus in so etwas nicht weh.“ Natürlich habe sie die Entwicklung verfolgt, aber die grausamen Bilder habe sie sich nicht anschauen können. Auch aus dem Horror-Labor in Mienenbüttel wurden nach der Schließung mehrere Hunde an Familien vermittelt.

Wie sie Rufus Schritt für Schritt an ein normales Hundeleben gewöhnt hat, welche Herausforderungen ihr dabei begegnet sind und warum sie trotzdem jedem empfiehlt, einen Labor-Beagle aufzunehmen, schildert Nadine in dieser Folge.

-- Link-Tipps zum Thema --
» Friedrich Mülln berichtet von der LPT-Recherche
» Übersicht: Alle News zum Thema LPT-Labor
» Brauchen wir überhaupt Tierversuche?

-- Mehr vom Gesprächspartner --
» Labor-Beagle Rufus auf Instagram



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