Pet-Talks: Klartext – der Interview-Podcast von DeineTierwelt

So helfen uns Haustiere durch die Corona-Krise

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Keine Frage: Die Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Krise wirken sich auf unsere Psyche aus. Wie genau – und wie unsere Haustiere dagegen helfen können verrät Psychologin Sandra Jankowski in dieser Podcast-Folge.

Freunde und Verwandte besuchen, sie umarmen, in Cafés oder Restaurants essen gehen, gemeinsam im Park grillen – all das ist im Moment nicht möglich. Stattdessen bleiben wir zu Hause. Und das bereits seit mehreren Wochen und für nicht absehbare Zeit. Kein Wunder, dass sich dieser Zustand auch auf unsere mentale Gesundheit auswirkt. Die Isolation kann unsere Ängste und Einsamkeitsgefühle verstärken. Und uns orientierungsloser machen, erklärt Psychologin Sandra Jankowski.

Haustiere beruhigen uns – auch in Corona-Zeiten

In Wissenschaftskreisen gibt es einen Fachbegriff für die Auswirkungen der Kontraktsperre: Hospitalismus. Dieses Phänomen ist wissenschaftlich schon gut untersucht. Wenn wir kaum Kontakt zu anderen Menschen haben, leben wir sehr reizarm. „Das ist nicht besonders gut für uns“, so die Psychologin. Das zeigt sich zum Beispiel durch Anspannung, körperliche Unruhe und Resignation. Sogar Langzeitfolgen sind möglich: Schwierig wird es nämlich auch, wenn wir selbst nach dem Ende der Kontaktbeschränkungen in unserer Zurückgezogenheit verharren.

Helfen können unsere Vierbeiner: „Unsere Haustiere können uns helfen, indem sie uns schon durch ihre Anwesenheit beruhigen. Also diese innere Anspannung vermeiden“, sagt Jankowski.

Kontakt mit Haustieren macht glücklich

Es gibt viele Studien, die belegen, dass der Kontakt zu Tieren generell glücklich macht: Unser Körper schüttet Glückshormone aus und baut gleichzeitig Stress ab. „Deshalb gibt es auch die tiergestützte Therapie, um genau das zu erreichen.“

Haustiere fordern unsere Aufmerksamkeit ein, wollen zum Beispiel gestreichelt werden. Dadurch werden bei uns Glückshormone wie Oxytocin und Endorphin ausgeschüttet. Die sorgen dafür, dass wir ruhiger, gelassener und entspannter sind. Die Symptome der Einsamkeit werden weniger. Dieser Effekt ist aber bei Hunden beispielsweise größer als bei Kaninchen, die still im Käfig sitzen. Sandra Jankowski erklärt das so:

„Tiere können in der Krise wirklich unterstützen“

„Hunde haben einen Aufforderungscharakter. Sie begrüßen uns, stupsen uns oft an. Und das motiviert eben mehr, als wenn ein Kaninchen ankommt. Das will nicht so sehr den Bezug zu einem Menschen aufbauen, wie speziell ein Hund.“ Und auch aus anderer Sicht spricht vieles für Hunde:

„Tiere können in der Krise wirklich unterstützen. Schon allein die Tatsache, dass man mit ihnen rausgehen kann.“ Zusätzlich könne man die tägliche Gassi-Runde mit Entspannungs- oder Achtsamkeitsübungen verbinden. “Wenn man sich zum Beispiel beim Spaziergang wirklich auf die Natur fokussiert und dadurch gelassener und entspannter ist.“

Wie kommen wir aus psychologischer Sicht mental gesund durch die Corona-Krise?

„Wichtig dabei ist, dass wir wirklich in Kontakt mit anderen Menschen bleiben“, rät Jankowski. „Also dass wir uns nicht zurückziehen, dass wir viel mit unseren Haustieren kuscheln und mit ihnen beschäftigen.“ Hobbys, die man zuhause machen kann, und Aufgaben und Ziele können ebenfalls helfen – auch in Verbindung mit Haustieren. „Zum Beispiel endlich mit dem Hund trainieren, was ich mir schon lange vorgenommen habe.“ Außerdem schenkt die Versorgung von Tieren dem Tag oft eine gewisse Struktur – die gerade in Zeiten wie diesen enorm helfen kann.



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-- Mehr vom Gesprächspartner --
» Website von Psychologin Sandra Jankowski
» Website Berufsverband Deutscher Psychologen

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