Weihnachten: Warum Tiere keine Geschenke sind
Alle Jahre wieder landen Hunde oder Katzen unter dem Christbaum. Genau das wollen die Tierheime in Deutschland verhindern. DeineTierwelt erklärt, weshalb – und warum Tiere als Geschenk unterm Weihnachtsbaum nichts zu Suchen haben.
Viele unüberlegt angeschaffte Tiere würden über kurz oder lang ausgesetzt oder einem Tierheim übergeben. In Berlin beispielsweise seien nach den Weihnachtsfeiertagen 2018 viele kleine Hunde und Katzen aufgegriffen oder an Tierheimen abgegeben worden.
Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke
Meist würden lästige Hunde, Katzen oder Meerschweinchen aber erst nach und nach ausgesetzt oder abgegeben: Typisch sei der erste Sommerurlaub nach der Anschaffung des Haustiers, oder wenn die neuen Tierbesitzer bemerkten, dass sie mit den Haltungsbedingungen doch nicht klar kämen, oder die Kinder sich doch nicht so sehr um das Tier kümmerten wie in der ersten Begeisterung zugesagt.
Deshalb sind sich die Tierheime Deutschlands einig: Tiere gehören definitiv nicht unter den Weihnachtsbaum. Zum Beispiel in Berlin, Hamburg, München, Köln, Hannover und Dortmund bekommst Du seit einigen Tagen kein Tier aus dem Tierheim. Die Vermittlung ist bundesweit gestoppt.
„Leider merken wir, dass Tiere immer noch als Geschenk angesehen werden“, erklärt Sven Fraaß vom Hamburger Tierschutzverein, in der neuen Folge „Pet-Talks: Klartext“, dem DeineTierwelt-Interview-Podcast. „Dabei verschenkt man ein Tier auf keinen Fall – die Chemie muss ja stimmen“, findet er.
Seine Empfehlung für ein tierisches Geschenk zu Weihnachten: Eine Patenschaft für eines der Heimtiere.
Tierische Spontan-Käufe vorbeugen
Dass Tiere als Geschenk unter dem Baum landen, könne wohl leider nie zu 100 Prozent verhindert werden, so Beate Kaminski vom Tierschutzverein Berlin. „Mit unserem Vermittlungsstopp wollen wir aber unseren Teil dazu beitragen, solchen spontanen Geschenkkäufen vorzubeugen.“ Ihr Vorschlag: Ein Gutschein für das Tierheim, als Symbol.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und der Deutsche Tierschutzbund appellieren ebenfalls, zu Weihnachten keine Tiere zu verschenken. „Die Anschaffung eines Haustiers muss sorgfältig überlegt werden“, sagte Klöckner gegenüber der „DPA“.
„Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke“, sagt auch die Sprecherin des Deutschen Tierschutzbunds, Hester Pommerening. „Weihnachten ist mit dem ganzen Trubel nicht unbedingt der ideale Zeitpunkt für den Einzug eines tierischen Mitbewohners.“ Wenn die Entscheidung für ein Haustier gründlich überlegt sei, sollte zu Weihnachten zunächst lieber ein Ratgeber, Heimtierzubehör oder ein Gutschein verschenkt werden. „Lebewesen sind keine Sache wie Spielzeug oder Pullover, die man einfach umtauscht.“
Tierschutzbund: „Tiere kann man nicht umtauschen“
Das sieht auch der Kölner Tierschutzverein so. Petra Gerigk, Leiterin des Tierheims Zollstock, empfahl bereits im vergangenen Jahr, sich vorab ausführlich mit dem gewünschten Tier zu beschäftigen, Bücher zu kaufen und alle möglichen Probleme genau abzuwägen, bevor das Tier dann wirklich gekauft wird. „Wir wollen keine Tiere als unüberlegte Geschenke vermitteln“, erklärte sie DeineTierwelt.
-- Link-Tipps zum Thema --
» Mehr Informationen zum Vermittlungsstopp
-- Mehr vom Gesprächspartner --
» Website des Hamburger Tierschutzvereins
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